Der Tod, entschlafen, die Radieschen von unten sehen, mausetot sein, finito, der letzte Atemzug, der lange Schlaf, auschecken, in die schwarze Kiste hopsen, Würmerbuffet sein oder wie immer es heißen soll.

Wer hat sich nicht schon gefragt, wie, wann und wo er sterben wird? Ich frage mich, wer und wie derjenige sich an mich erinnern wird. Dies ist eine der Fragen, die mir am meisten auf der Seele liegt. Ich habe das Gefühl, dass wir dem Tod mit einer gewissen Furcht und Verwirrung begegnen, während wir ihn mit Anstand, Menschlichkeit, Würde und BITTE mit Humor behandeln sollten.

Als ich in den letzten Wochen mit Menschen in den verschiedensten Bezirken Berlins gbefragt habe, wie sie sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen, stellte ich fest, dass sie bereit sind, mit Humor über den Tod zu sprechen. Sie wollen sich von dem Thema Traurigkeit trennen. Die Hürde, eine Bestattung so zu feiern, wie man es möchte, besteht darin, das man sich überlegt, wie die Hinterbliebenen sich fühlen. Da tauchen oft folgende Fragen auf: Was werden sie denken? Wie kommen sie klar?

Das spielt doch keine Rolle!

Es handelt sich am Ende des Tages um die eigene Bestattung. Es ist immer nochhäufig der Fall, dass die Wünsche des Verstorbenen für die Bestattung nicht umgesetzt werden. Das sollte eigentlich nicht so sein. Daher ist die Bestattungsvorsorge bzw. Bestattungsverfügung ein wichtiges Thema. Unser Problem ist, dass das Thema Tod und seine Vorsorge auch Mitte 2020 noch tabu sind. Deshalb wollen wir darauf hinweisen, diese Möglichkeiten im Bereich Bestattungen aufzeigen, auf unsere Art.

Um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen, muss man viel machen, Schemen durchbrechen, laut sein - trotzdem werden anfangs nur wenig Menschen erreicht werden. So etwas ist ein langer Prozess, wie die Emanzipation der Frauen, die irgendwann das erste Mal einen Minirock trugen oder den Marathon in Boston liefen. Oder die LGBT-Bewegung, die nach 50 Jahren Demonstrationen erst vor 30 Jahren endlich nicht mehr als Geisteskrankheit bezeichnet wurde.

Wir möchten dazu beitragen, eine neue Beerdigungskultur zu etablieren, in der Freunde und Angehörige keine Angst haben Emotionen zu zeigen, Angehörige und geliebte Menschen nicht nur traurig, sondern auch mit positiven Erinnerungen zu verabschieden... da gibt es nochvieles, was zukünftig erlaubt werden kann und muss.

Wir von "Ab unter die Eerde" möchten mit unseren Dienstleistungen die Gesellschaft bereichern und die Abschiedkultur vielfältiger gestalten. Und wir sind fest davon überzeugt, dass wir nicht die einzigen sind, die die Themen Tod, Leben und Bestattungen so empfinden.

You may say I'm a dreamer. But I'm not the only one. I hope someday you'll join us. And the world will be as one.

- John Lennon